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Ein Ende der Förderung muss nicht gleich ein Ende der Solarstromanlage bedeuten. Die Zahl möglicher Konzepte nimmt zu. Wie dies letztlich aussehen kann, zeigte auch C.A.R.M.E.N. am Expertentisch der Fachtagung des Forums Synergiewende in Ulm.

In den vergangenen Monaten sahen sich private und öffentliche Betreiber von Photovoltaik-Anlagen zunehmend mit der Frage der Nachhaltigkeit ihrer Anlagen konfrontiert: Was passiert nach 20 Jahren mit einer Anlage, die keine Einspeisevergütung mehr erhält und wie reagiere ich, wenn die Netzbetreiber dann auch nicht mehr verpflichtet sind, meinen Strom abzunehmen.

Gisela Römmelt (C.A.R.M.E.N.)

Gisela Römmelt (C.A.R.M.E.N.)

Die Antwort ist klar: Nach 20 Jahren ist noch lange nicht Schluss: Mit klugen Solarstromkonzepten sowie neuen potenziellen Einsatzmöglichkeiten. Eine entscheidende Rolle wird dabei insbesondere der schrittweisen Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils – unter anderem mit Batteriespeichern, Wärmepumpen oder der Kombination mit Elektroautos – zukommen. Befindet sich in räumlicher Nähe zur Anlage ein weiterer Verbraucher, kann dieser ebenfalls unter bestimmten Voraussetzungen direkt mit dem erzeugten PV-Strom beliefert werden.

Ausschlaggebend bei dieser Direktlieferung sind die wirtschaftlichen Aspekte, da hierbei bestimmte Abgaben und Umlagen, wie beispielsweise der Stromsteuer, entfallen.

Franziska Materne (C.A.R.M.E.N.)

Franziska Materne (C.A.R.M.E.N.)

Eine besondere Form der Direktlieferung stellt der Mieterstrom dar. Je nach Ausführung erhält der Betreiber der Anlage einen Mieterstromzuschlag, um den erzeugten Strom günstig an die Mieter weitergeben zu können. Für größere Photovoltaik-Anlagen besteht außerdem die Möglichkeit, den Strom an einen Dienstleister zu verkaufen, der die Strommengen wiederum an der Börse vermarktet. Vom einfachen Einspeisen des Solarstroms zum aktuellen Marktwert raten die C.A.R.M.E.N.-FachberaterInnen hingegen aufgrund des geringen Erlöses ab.

 

Über C.A.R.M.E.N

C.A.R.M.E.N. e.V., das Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk, wurde 1992 gegründet und ist die bayerische Koordinierungsstelle für Nachwachsende Rohstoffe, Erneuerbare Energien und nachhaltige Ressourcennutzung. Zu diesen Themen bietet C.A.R.M.E.N. e.V. eine kostenfreie, neutrale Beratung und Projektbegleitung für alle Interessensgruppen an.

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